Chronik der Marktmusikkapelle Petzenkirchen-Bergland
Von der am 1. Juni 1928 durchgeführten 1. Fahnenweihe des Kameradschaftsvereines ehemaliger Krieger und Soldaten der Pfarrgemeinde Petzenkirchen (heute ÖKB-Ortsverband Petzenkirchen) ist ein Foto vorhanden, das die damalige „Burschenvereinsmusik“ zeigt. Es sind dies 12 Mann, die auch namentlich bekannt sind. Es waren dies: Klastärker, Köberl, Lugbauer, Haubenberger, Haslauer, Köberl Alois, Hölzl, Kaufmann, Gartner und Fischhuber.
Der damals junge Anton Haubenberger (Bäckermeister in Petzenkirchen) gründete bereits 1923 die „Burschenvereinsmusik“. Seither besteht in Petzenkirchen eine Blasmusikkapelle. Diese Musikgruppe bekam durch Anton Haubenberger erstmals einen Namen. Es besteht aber Gewissheit, dass bereits vorher eine Musikgruppe bestand, bzw. sich bereits nach dem 1. Weltkrieg Musikanten zusammenfanden, um bei kirchlichen und weltlichen Veranstaltungen zu musizieren.
Nach den Erzählungen des Altkapellmeisters Haubenberger musste jeder, der bei der Musik mitmusizieren wollte, seine Noten (Marschbücher, ... etc.) selber schreiben, um dadurch die Grundsätze der Harmonielehre zu begreifen.
1928 wurde die Burschenvereinsmusik auf „Musikverein Petzenkirchen“ umbenannt und als solcher bestand er bis zu Kriegsbeginn. Während des Krieges war die Musik nicht verfügbar, weil die Musiker zum Militär einrücken mussten. 1945 baute Anton Haubenberger die Musik erneut auf, jetzt unter der Bezeichnung „Ortsmusik“ und führte sie bis 1963.
Kapellmeister Franz Heiss aus Holzing übernahm die Kapelle und leitete sie bis zum Tod 1990.
Danach übernahm Kapellmeister Stefan Jäger, Landwirt in Weinzierlberg die Kapelle.
1987 verlieh uns die Marktgemeinde Petzenkirchen den Namen: „Marktmusikkapelle Petzenkirchen“.
Bis 1990 kleideten sich die Musiker auf eigene Kosten ein. 1990 erfolgte eine komplette Neueinkleidung, deren Kosten die Gemeinden Petzenkirchen und Bergland, die Volksbank Ötscherland, die Vereine und die Bevölkerung der Pfarrgemeinde übernommen hatten.
Bis 1994 wurden die Proben in den Räumlichkeiten des Gasthauses Haubenberger (Kirchenwirt) abgehalten. 1992 wurde uns von der Marktgemeinde Petzenkirchen die Mansarde im neuerrichteten Bauhof als „Musikheim“ angeboten, worüber wir uns sehr freuten. Nach Errichtung des Hauses wurde mit dem Ausbau der Mansarde durch die Musikkameraden (ca. 600 geleistete Arbeitsstunden) begonnen. Das Baumaterial wurde uns von der Marktgemeinde Petzenkirchen kostenlos zur Verfügung gestellt. Am 20. Juli 1994 wurde mit der ersten Probe das neue Musikheim mit Leben und Musik erfüllt.
Von 1990 bis 2001 leitete Stefan Jäger als Kapellmeister die Marktmusikkapelle.
2001 übernahm interimistisch Ing. Josef Wippl die Kapelle bis der Wieselburger - gebürtige Petzenkirchner - Baumeister Kapellmeister Dipl.-Ing. Martin Gartner nach seiner Kapellmeisterprüfung am 21.03.2003 im Jahr 2004 die Kapelle übernahm.
2002 wurde begonnen, jährlich am Freitag vor dem Palmsonntag das Konzert "Frühling in Petzenkirchen" beim Bärenwirt gemeinsam mit der Musikschule Wieselburg durchzuführen. Dabei musizieren "Jung und Alt" - Gruppen der Musikschule (Brasshoppers, Jugendkapelle, Ensembles) mit unserer Kapelle. Bei dem einen oder anderen Stück musizierten wir gemeinsam mit Freunden, wie dem Organisten Ungerböck Michael, der Volkstanzgruppe, unseren Marketenderinnen als Sängerinnen oder 2022 mit einer Cup-Kapelle zum Böhmischen Traum.
Am 11.08.2004 wurde vom Kapellmeister bei der Bezirkshauptmannschaft Melk die Kapelle als Verein (ZVR-Zahl: 861995809) gegründet mit dem neuen Namen „Marktmusikkapelle Petzenkirchen-Bergland“, mit eigenen Statuten und einem gewählten Vorstand mit dem Obmann Christian Rauner, dem Präsidenten Anton Haubenberger und dem Kapellmeister Baumeister Dipl.-Ing Martin Gartner.
Ende August 2004 fand der erste "Musikheuriger am See" am See von Haubenberger Anton statt. Dieses neu gegründete 2-Tages-Fest in Petzenkirchen war eine neue Veranstaltung der Marktmusikkapelle und besticht durch die lockere open Air Atmosphäre am romantischen See mit sehr viel eigener Musik von unserer Kapelle - mit den "Oldies", den "Bricks", "einer Weißbacherpartie aus der Kapelle", "Seifgahanga", "Hopfenbläser", "JUMU", "DOGAHTA-Blech" und "Weisenbläsern".
Beim Frühlingskonzert 2010 wurde das neue Logo vorgestellt. Auf Vorschlag des Kapellmeisters entwarf Prof. Karl Holzapfel das Logo, welches dann vom Kapellmeister und Ewald Dorninger fertiggestellt wurde.
Beim Frühlingskonzert 2012 waren die Musiker mit der neuen Uniform eingekleidet.. Durch die finanzielle Unterstützung der Gemeinden Petzenkirchen und Bergland und der Firma Haubenberger gelang die Umsetzung.
Die Aufgabe des Vereines besteht in der Mitgestaltung bei verschiedensten Anlässen in den Gemeinden, der Pfarrgemeinde und bei kirchlichen Anlässen. Die Musikkameraden treffen sich pro Jahr ca. 65-mal für Proben, Vorbereitungen und Ausrückungen wie Musikermesse, Erstkommunion, Fronleichnam, Erntedank, Jubelpaare, Florianifeier, Begräbnisse, Sportlerfest, LJ-Frühschoppen, FVV, Blutspenden, FF-Frühschoppen, Firmung, Kirtag, …
Die Gemeinschaft und das gemeinsame Musizieren von „Alt und Jung“ steht im Vordergrund der Vereinsaktivitäten. So besteht traditionell die Musik aus vielen Musikerfamilien, welche teilweise aus gleichzeitig 3 aktiven Generationen besteht, wie z.B.: Richter, Handl, Ziegelwanger, Gartner.
Durch die Kooperation mit der Musikschule Wieselburg finden immer wieder junge musikbegeisterte Musikanten den Weg zu uns in die Kapelle. Die große Musikbegeisterung sieht man auch darin, dass viele musikalische Gruppierungen sich teilweise aus der Kapelle ergeben, wie z.B.: „The Bricks“, „unsere Oldies“, „SEIFGAHANGA“, „Wieselburger Buam“, der Chor „Einklang“, "DOGAHTABLECH", "die Wieselburger Hopfenbläser" und eine Weissbachergruppe.
Musikalisch gab es immer wieder einige Höhepunkte und so konnte die Kapelle im Jahr 2021 bei der 75. Niederösterreichischen Bauernbundwallfahrt in Mariazell, 2017 bei der Landeswallfahrt des NÖKB in Maria Taferl, 2019 beim „NÖ Landesentscheid Sensenmähen“ oder im Jahr 1997 live bei einer Radio 4/4-Sendung spielen. Die Basis für die sehr gute musikalische Qualität der Kapelle ist neben der Erfahrung der "älteren Musiker" die hohe Qualität der Jungmusiker, die sich auch in der hohen Anzahl an bronzenen, silbernen und sogar einigen goldenen Jungmusikerleistungsabzeichen widerspiegelt.
An dieser Stelle wollen wir uns bei den Firmen Haubenberger, Rauner, bei allen Freunden, Gönnern und bei den Gemeinden Petzenkirchen und Bergland recht herzlich für die gute Zusammenarbeit bedanken.
www.musik-petz-berg.at
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